Die letzte Niederlage des SC DHfK Leipzig hatte auch HBW Balingen-Weilstetten geschmerzt, denn der heutige Konkurrent hatte in der Vorwoche beim 29:31 gegen Eisenach den Konkurrenten der Balinger in der Tabelle davonziehen lassen. Während sich Leipzig für diese Niederlage rehabilitieren wollte, wollte Balingen mit einem Sieg die zwei Punkte auf das rettende Ufer wieder gut machen.
Doch diese Hoffnungen zerschlugen sich für die Schwaben bereits in der Anfangsphase: Der erste Wurf krachte an die Latte, danach gab es einen technischen Fehler sowie einen Fehlwurf und eine erste Parade von Domenico Ebner. Auf der Gegenseite sorgten Matej Klima und Viggo Kristjansson für die ersten Treffer der Gäste, die durch Franz Semper das 3:0 nachlegten. Nach über sechs Minuten gelang Filip Vistorop dann zwar der erste HBW-Treffer, doch Leipzig gab weiter den Ton an.
Hinter der guten 5:1-Deckung, mit der Balingen große Probleme hatte, glänzte weiterhin Domenico Ebner. Franz Semper und Luca Witzke mit einem Doppelschlag nutzten den Rückhalt und erhöhten auf 6:1, während bei Balingen die Unsicherheit beispielsweise an einem abgerutschten Anspiel ins Seitenaus ablesbar war. Ein Dreher von Staffan Peter, eine weitere Glanztat von Domenico Ebner und ein Siebenmeter von Viggo Kristjansson sorgten für das 8:1 - und die Balinger Auszeit.
Balingen stabilisiert sich etwas
Balingen hatte große Probeme mit der beweglichen Leipziger Deckung, die den Kampf beim Schlusslicht von der ersten Minute an annahm. Mit einer Einzelaktion konnte Elias Huber dann nach gut einer Viertelstunde zumindest den erlösenden zweiten HBW-Treffer erzielen, doch weitere Versuche vereitelte erneut Domenico Ebner, der den Gastgebern zahlreiche freie Würfe abknöpfte.
Dass Leipzig nicht weiter davonzog, lag unterdessen auch an seinem Gegenüber Mohamed El-Tayar, der gegen seinen Ex-Klub ebenfalls eine gute Leistung zeigte. Doch die heimischen Fans warteten vergeblich auf den Wechsel des Momentums, wie beim Stand von 9:3, als nach einem Balinger Ballgewinn in der Deckung Domenico Ebner den Gegenstoß spektakulär entschärfte.
Beim 12:4 hatte sich Leipzig erstmals auf acht Tore abgesetzt und Domenico Ebner bereits seine zehnte Parade verbucht - eine geradezu unglaubliche Quote von über 70 Prozent. Doch seine Vorderleute hatten in der Offensive nun einige Probleme, Balingen kam besser in die Zweikämpfe und konnte den Abstand so zumindest konstant halten. In die Kabinen ging es dann mit einem 13:6 - das letzte Wort hatte einmal mehr Domenico Ebner mit seinem elften Reflex.
Leipzig behauptet die Führung
Leipzig schien nach Wiederbeginn die Weichen früh in Richtung Vorentscheidung zu stellen, nach dem 16:7 durch Matej Klima drohte den Gastgebern der erste zweistellige Abstand. Doch mit der deutlichen Führung im Rücken ließ beim SC DHfK die Konzentration etwas nach - und sofort meldete sich Balingen zu Wort.
Beim 17:10 griff Leipzig zur Auszeit. Nikola Grahovac und Lukas Saueressig verkürzten danach weiter, die DHfK-Führung war beim 17:12 auf fünf Tore geschmolzen. Anteil daran hatte auch Mohamed El-Tayar, der auch den nächsten Wurf der Leipziger entschärfte.
Dass Lukas Saueressig in dieser Szene eine Zeitstrafe kassierte, sorgte aber erneut für einen Bruch zugunsten der Gäste, denn die folgende Überzahl nutzte Leipzig zum 18:12. Nach einigen unruhigen Minuten mit weiteren Ebner-Paraden zog Leipzig durch Lukas Binder und Luca Witzke auf 20:12 davon und kontrollierte eine Viertelstunde vor dem Ende wieder die Partie.
Spätestens mit dem 24:14 von Andri Mar Runarsson war acht Minuten vor dem Ende die Entscheidung gefallen. Für Balingen ging es in den letzten Minuten um Schadensbegrenzung. Die Hausherren fanden teils gute Lösungen in der Offensive, standen selbst gut in der Deckung und hatten mit den insgesamt 20 Paraden von Mohamed El-Tayar und Mario Ruminsky letztlich auch eine starke Torhüterleistung im Rücken - dennoch drohte eine zweistellige Niederlage.
Ein Grund war Domenico Ebner, der andere eine bis auf einige Ausnahmen konzentrierte Leistung der Gäste in Abwehr und Angriff, der eine mangelnde Effektivität der „Gallier“ im Angriff gegenüberstand. Am Ende war ein leistungsgerechtes 25:17 für Leipzig auf der Anzeigetafel. Die Gäste reisen mit 23:27 Punkten als Tabellenachter zurück, Balingen hat weiter fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.
HBW Balingen-Weilstetten - SC DHfK Leipzig 17:25 (6:13)
HBW Balingen-Weilstetten: El-Tayar (11 Paraden), Ruminsky (9 Paraden); Grahovac 4, Vistorop 4/3, Huber 3, Jer. Müller 3, Saueressig 2, Grétarsson 1/1, Leimeter, Danner, Grüner, Hildenbrand, Fügel, Heinzelmann
SC DHfK Leipzig: Ebner (21/2 Paraden), Saeveraas; V. Kristjansson 5/4, Witzke 4, Binder 3, Preuss 3, Semper 3, M. Gebala 2, Klima 2, Runarsson 2, Peter 1, Ernst, Krzikalla, Mamic, Sunnefeldt, Strosack
Zuschauer: 2350
Schiedsrichter: Phillip Dinges / Fabian Baumgart
Strafminuten: 2 / 4
"Vielleicht ein bisschen Schicksal": Das neue Schiedsrichter-Team Baumgart/Dinges
