"Ich glaube, man braucht keinen Doktortitel mehr, um das System zu verstehen", meinte David Jackson - Vizepräsident EA SPORTS FC - vor einigen Wochen gegenüber kicker eSport. EA SPORTS sei nach der Trennung von der FIFA angetreten, um die eSport-Wettbewerbsstruktur zu entwirren. Der neue Deep Dive zu FIFAe-Nachfolger FC Pro lässt noch keine finalen Schlüsse zu, ob das auch gelingen wird. Dafür aber frische Informationen zu Aufbau und Ablauf.
Auffällig ist auf den ersten Blick das Übergewicht der nationalen Ligen wie etwa der Virtual Bundesliga (VBL). Die erste kompetitive Saison kulminiert im Juni 2024 in der FC Pro World Championship, für die sich 32 Spieler qualifizieren werden. 28 dieser eSportler sichern sich ihren Platz laut EA SPORTS über die Ligen-Wettbewerbe, nur vier Teilnehmer werden über die FC Pro Open ermittelt. In VBL, eLaLiga & Co. zu spielen, scheint attraktiver denn je.
Open Ladder, Regional Qualifier und Global Qualifier
Es könnte ein Fingerzeig dafür sein, wie viel Einfluss die Partner-Ligen des realen Rasens - denen die nationalen eSport-Wettbewerbe zumeist untergeordnet sind - auf EA SPORTS haben. Das davon losgelöste offene Turniersystem könnte hingegen unter fehlender Relevanz leiden. Bei nur vier WM-Tickets, die in den FC Pro Open zu ergattern sind, stellt sich die Frage nach den Anreizen. Der Entwickler könnte dieses Problem durch Preisgelder umgehen.
Zu Details wie den monetären Belohnungen hat EA SPORTS allerdings noch keine Angaben gemacht. Was wiederum bekannt ist, ist der grundlegende Ablauf: Von Release des neuen Titels am 29. September bis Februar 2024 steht der globale Wettstreit der FC Pro Open im Fokus. Die Saison startet mit Ingame-Turnieren im kompetitiven Spielmodus von EA SPORTS FC 24. Und der Möglichkeit, die Qualifikation für die sogenannte FC Pro Open Ladder zu schaffen, die regional unterteilt ist.
Diese "Leiter" ist eine reine 1vs1-Struktur. Sie soll mit einer Echtzeit-Rangliste versehen werden, die auch außerhalb von EA SPORTS FC 24 einzusehen ist. Die besten Spieler der jeweiligen regionalen FC Pro Open Ladder rücken in die FC Pro Open Regional Qualifiers auf. Dort wird um die 64 Plätze für den FC Pro Open Global Qualifier gespielt, der im November stattfinden soll.
Zwei Wege führen zur FC Pro World Championship. EA SPORTS
Letzter WM-Schritt in FC Pro Open noch nebulös
Die stärksten 16 eSportler der globalen Ausscheidung "messen sich mit den besten vier Spielern der Welt aus der vergangenen Saison in den FC Pro Open" - so der Deep-Dive-Artikel. Die Lesart ist hier entscheidend: Es könnte bedeuten, dass die vier besten Spieler des FIFAe World Cup 2023 qualifiziert sind. Oder diese Freifahrtscheine erst für spätere Saisons gelten. Außerdem ist nicht klar, wie die vier Teilnehmer an der FC Pro World Championship abschließend ermittelt werden.
Wer sich nicht für die FC Pro Open qualifiziert, soll in "regionalen Online-Wettbewerben" bei der Stange gehalten werden - etwa über "Preise". Zwischen Februar und April sollen die globalen Turniere ruhen, um den Spielern volle Konzentration auf die nationalen Ligen zu gewähren. Fans wie eSportler dürfen gespannt bleiben, wie der kompetitive Auftakt in EA SPORTS FC 24 im Detail gestaltet wird. Informationen dazu sollen in den kommenden Wochen folgen.
