EA SPORTS FC 24

EA SPORTS FC 24: Pro Clubs wird Clubs - mehr als nur Namensänderung?

Umgekrempeltes Pro Clubs im Ersteindruck

FC 24 Clubs: Mehr als nur ein Namenwechsel?

Eigener Verein in der virtuellen Welt - das geht mit "Clubs". Aber wie gut?

Eigener Verein in der virtuellen Welt - das geht mit "Clubs". Aber wie gut? EA SPORTS

Darauf hat die Community lange gewartet: Endlich ist im Clubs-Modus die Crossplay-Funktion verfügbar. Sprich: PC-, Playstation 5- und Xbox Series X|S-Spieler können gemeinsam zocken. Dasselbe gilt für die alten Generationen. Das Feature war sehnlichst erwartet worden - die Spieler waren bisher auf ihre Plattform beschränkt. So erhöht sich nun der Pool der potentiellen Gegner und Teamkollegen.

Wollt ihr als Gruppe oder Verein zusammenspielen, ist Clubs ein guter Anlaufpunkt. Auch wenn ihr lieber eigene Pros erstellt, statt mit Messi und Haaland zu zocken, seid ihr dort richtig. Einige der Neuerungen in EA SPORTS FC 24 sind hilfreich, als Einzelspieler wird man jedoch nach wie vor allein gelassen.

Willkommen bei Clubs - erst gilt es, einen eigenen Vpro zu erstellen EA Sports FC

Reputation-System in Clubs sorgt für mehr Individualität

Clubs ist die neue Bezeichnung des Pro-Clubs-Modus. Dort könnt ihr mit einem digitalen Avatar Teil einer Mannschaft werden. Bis zu elf Menschen können an elf Geräten ein Team bilden. In festen Vereinen, die selbstständig kreiert und gestaltet werden.

Da steckt die zweite Veränderung im neuen EA-Spiel: Auch Mannschaften können jetzt durch das "Fans & Reputation"-System virtuelle Anhänger für sich gewinnen und im Level aufsteigen, um mehr Individualsierungen zu erhalten.

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Zehn Level gibt es insgesamt. Ab Level vier werden beispielsweise mittelgroße Stadien, ab Level acht große Stadien freigeschaltet. Weitere Belohnungen können selbst gewählt werden. Ein nettes Feature, das jedoch in der Regel nur zu Beginn des neuen Ablegers wirklich relevant ist und später an Bedeutung verliert. EA setzt klar auf Einsteigerfreundlichkeit und -bindung, das zieht sich durch das gesamte Spiel.

Interessant wird zu beobachten sein, ob EA die Belohnungen über die Saison aktualisiert - ähnlich wie in VOLTA 23. Individuelle persönliche Items schaffen Langzeitmotivation.

Neu ist das Playoff-System im Clubs-Modus zum Ende einer jeden Saison EA Sports FC

Ein großer Wunsch der regelmäßigen Clubs-Spieler bleibt jedoch weiterhin unerfüllt: Eigene Trikotdesigns oder Logos aus der Welt des analogen Fußballs können auch bei FC 24 nicht ins Spiel integriert werden.

Play-offs - die Krönung einer jeden Clubs-Saison?

Neu ist auch ein frisches Ligen- und Play-off-System im Clubs-Modus. Teams können sich von der fünften bis in die erste Liga hochspielen. Dazu gibt es eine Elite Division und den bereits aus Ultimate Team bekannten 40-Tage-Zyklus für eine Saison.

Den Abschluss bilden die neuen Play-offs, deren Auswirkungen und Bedeutung derzeit noch nicht zu überblicken sind. EA SPORTS selbst beschreibt sie als "Krönung einer jeden Clubs-Saison". Gesammelte Trophäen sollen dann später im eigenen Stadion wieder ausgestellt werden können. 

Trophäen sollen wieder Platz im eigenen Stadion finden. EA Sports FC

Für die Szene-Spieler wird der Liga-Modus mit den Play-offs aber nicht mehr sein als ein nettes Gimmick. Die Szene spielt üblicherweise lieber gegen bekannte Gegner in externen Ligen-Systemen. Für den Freizeit-Clubs-Spieler, der mit seinen Kumpels schnell eine Runde zocken will, ist es allerdings ein interessantes System mit spannenden Anreizen.

Play-to-Win: Jedes Spiel zählt für den Levelaufstieg

Auch Clubs in FC 24 bedient hauptsächlich wieder zwei Anwendungsfälle: Das Spontanspiel mit willkürlich zusammengewürfelten Teams, bei denen bis zu fünf Akteure durch Menschen gesteuert werden. Das Matchmaking funktioniert - zumindest aktuell zu Beginn - noch etwas hakelig. Zwar sind inzwischen mehr Spieler vorhanden, die Verbindung klappt allerdings noch nicht immer.

Nach einem Spiel gibt es Bewertungen je nach Leistung. kicker eSport

Der typische Anwendungsfall für Clubs ist und bleibt das Mannschaftsspiel mit dem eigenen Team. Für jedes Match gibt es eine Bewertung, die mit XP belohnt wird. Die XP wiederum dienen dazu, im Level aufzusteigen und neue Skill-Punkte zu erhalten. Bei einer durchschnittlichen Anzahl von 1.200 XP nach einer ordentlichen Partie mit guter Bewertung wird es rund 280 Spiele brauchen, bis der digitale Avatar Level 100 erreicht. Das dauert rund 60 Stunden.

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Für die Profis ist dieser zeitliche Aufwand machbar, sie wollen ihre Avatare schnell auf die Höchststufe bringen. Einsteiger haben aber schon bald kaum mehr eine Chance mitzuhalten. Ein dauerhafter Streitpunkt, Neulinge fühlen sich benachteiligt, Profis sprechen von Realismus: Wer viel trainiert, ist auch im echten Leben besser.

Wer nur "gut" spielt, bekommt nicht mal 1.200 Punkte. Mehr als 60 Stunden sind es so wohl bis zum Höchstlevel. kicker eSport

PlayStyles in FC 24 verändern die Dynamik des Spiels

In FIFA 23 Pro Clubs waren die Archetypen und Perks ein entscheidender Faktor für die Spielweise eines virtuellen Pros. Jeder Archetyp repräsentierte eine bestimmte Rolle auf dem Spielfeld. Sei es der Abwehrstratege, der Spielmacher im Mittelfeld oder der Torjäger im Sturm.

Diese festen Rollen bildeten die Grundlage für die Teamzusammenstellung. Mit der Einführung der neuen PlayStyles hat sich die Dynamik eines Matches grundlegend verändert. Statt strikter Archetypen können Spieler nun aus der Palette von EAs neuen PlayStyles wählen. Das erlaubt mehr Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

Die PlayStyles reichen von den klassischen spezialisierten Rollen bis hin zu Hybrid-Optionen, die es ermöglichen, mehrere Aspekte des Spiels zu vereinen. So können je nach Wunsch oder Teamanforderung Passen, Schießen und Dribbeln besser kombiniert werden.

PlayStyles bringen neue Dynamik in die Vpros EA Sports FC

Verbessertes Gameplay - insbesondere im Passspiel

Aus sportlicher Sicht und in Bezug auf das Gameplay lässt sich beobachten, dass wieder mehr Tiki-Taka möglich ist. In FIFA 23 waren lange weite Bälle nach vorne auf den bulligen Stürmer oft ein probates Mittel, um die Abwehrreihen verzweifeln zu lassen. In FC 24 kommt es wieder mehr auf das "Fußballspielen" an. Zwar funktionieren Flanken und Kopfbälle immer noch gut. Die Neuerung "Precision Passing" in den Raum lässt aber auch in Clubs insbesondere die Mittelfeldakteure jubeln.

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Davon werden vor allem eingespielte Teams profitieren, die antizipativen Fußball lieben und die Lücken zu nutzen wissen. Etwas schwieriger werden es wohl Torhüter in diesem Jahr haben. Während Keeper in FIFA 23 beim Elfmeterschießen häufig überragend parierten, wirkt es so, als habe EA die Vorteile nun wieder leicht in Richtung des Schützen korrigiert.

Fazit

Das "neue" Clubs bietet einige nette Features, die mehr Individualität zulassen - gerade auch für etablierte Vereine. Das Liga- und Playoffs-System wird der kompetitiven Community wohl wenig helfen, da es auf Einzelspieler ausgelegt sind. Vereine nutzen bisher Testspiele und setzen so Matches an. Der Einstieg für Neulinge, die über das Spontanspiel Zugang zu Clubs finden wollen, ist weiterhin nicht gut gelöst. Wer keine Gegner findet oder mit Egomanen zocken muss, verliert schnell die Lust.

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Die wichtigste Neuerung ist wohl die Crossplay-Funktion, da dadurch die verschiedenen Communities der Szene enger zusammenwachsen können - und das ist eine wirklich gute Nachricht für die Entwicklung des Clubs-Modus.

Für kicker eSport schreibt Patrick Baur

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